Persönlich
keiten
Josef Albers
1888 – 1976
„Ich möchte Augen öffnen“, sagte Josef Albers über das Ziel, das er mit seiner Kunst und seiner Lehre verfolgte. Der Satz war so etwas wie das Motto des Künstlers und späteren Bauhaus-Meisters, der 1920 als ältester Student ans Bauhaus kam und dort bereits zwei Jahre später zeitgleich zum Gesellen und kommissarischen Werkmeister der Werkstatt für Glasmalerei ernannt wurde.
Sein künstlerisches Schaffen war jedoch nicht nur auf die Glasmalerei beschränkt, sondern umfasste unter anderem auch die Malerei, Graphik und Fotografie, Typographie, das Design und den Möbelbau. Seine Satztische gelten als stilprägende Klassiker der Moderne und sind bis heute nachgefragt. Nach der Übersiedlung des Bauhauses 1926 nach Dessau, wo er zusammen mit seiner Frau Anni ein Haus in der Dessauer Meisterhaussiedlung bezog, ernannte ihn Walter Gropius zum Meister und betraute ihn mit der Leitung des Vorkurses und der Tischlereiwerkstatt.
„Ich möchte Augen öffnen“
Josef Albers
Lehre und künstlerisches Arbeiten waren für Josef Albers untrennbar miteinander verbunden. Er lehrte seine Studierenden, Farbe neu zu sehen und diskutierte mit ihnen über das sich immer wieder verändernde Gesicht der Farbe und den Verlust aller Gewissheit: „Nur der Schein trügt nicht“, schrieb er in einer seiner vielen Veröffentlichungen. Farben seien keine absoluten Werte, erklärte er, ihre Wirkung hänge in erster Linie davon ab, in welchen Formen und Formkombinationen sie auftreten.
Was Josef Albers damit meinte wird vor allem in den Werken deutlich, die er in der Nachkriegszeit geschaffen hat. Aus der systematischen Beschäftigung mit Linie, Raum, Fläche und Farbe begann er nach der Emigration 1933 in die USA mit seiner Serie quadratischer Farbräume, die er „Homage to the Square“, „Hommage an das Quadrat“, nannte. Heute wird man kaum eine Ausstellung zur Abstraktion der Nachkriegszeit finden, in der Albers’ bahnbrechende Serie nicht präsent wäre.