Persönlich
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Paul Klee
1879 – 1940
Musiker, Schriftsteller oder Bildender Künstler? Lange Zeit konnte sich der spätere Bauhaus-Meister Paul Klee nicht entscheiden, was er werden wollte: Er war sehr talentiert und erfolgreich als Violinist und spielte in verschiedenen Orchestern und Kammermusikensembles mit, doch merkte er bald, dass er auf dem Gebiet der Musik nichts Neues schaffen würde. Sein Farberweckungserlebnis hatte der Künstler schließlich 1914 auf einer Tunesienreise. „Die Farbe hat mich. Sie hat mich für immer. Ich bin Maler“, schrieb Paul Klee noch auf der Reise in sein Tagebuch.
„Um mich aus meinen Trümmern herauszuarbeiten, musste ich fliegen.“
Paul Klee
Als der 1879 bei Bern in der Schweiz geborene Künstler 1920 an das Bauhaus berufen wurde, hatte er sich als Maler und Grafiker bereits einen Namen gemacht. In seinen Vorlesungen zur „Bildnerischen Gestaltungslehre“, die er am Bauhaus gab, versuchte der Meister, seine Studenten zu eigenständigem „bildnerischen Denken“ anzuleiten und sie zu befähigen, Farbe, Form und Linien im Bildraum richtig zu erfassen. Doch mit der Zeit wurde ihm der Spagat zwischen seinem eigenen, intensiven künstlerischen Schaffen und seiner ebenso intensiven Lehrtätigkeit zu viel. Und als Ende der 1920er Jahre die Widersprüche Bauhaus eskalierten, kündigte er 1931 seine Lehrtätigkeit und ging an die Düsseldorfer Kunstakademie.
Obwohl sich Klee für die Malerei entschieden hatte, blieb er der Musik sein Leben lang treu. Wie sehr er sich mit ihr beschäftigte, verdeutlichen nicht nur viele seiner Bilder, die das Thema „Musik“ aufgreifen. Auch hörte er nie auf, selbst zu musizierten. In Dessau freundete sich Klee mit Franz von Hoesslin, dem Orchesterchef des Friedrich-Theaters, heute das Anhaltische Theater, an und lud regelmäßig Mitglieder des Orchesters zu sich nach Hause ein, um mit ihnen zusammen zu spielen – inmitten üppig bunter Farbkompositionen, die die Wände seines Hauses in der Dessauer Meisterhaussiedlung zierten. Wie sehr ihn die Farbe auch bei der Innengestaltung der Räume „hatte“, können sich heute die Besucher der Meisterhäuser anschauen. Die ursprüngliche Farbgestaltung ist umfassend restauriert.